Dienstag, 6. Mai 2008

Magazin-Check: Gamona.de

Nachdem ich mir mit Onlinewelten.com bereits ein Magazin angeschaut habe das im Vergleich zum dazugehörigen Netzwerk sehr klein ist, existiert beim Konkurrenten Gamona.de eine vergleichbare Situation. Gamona wird betrieben von der Webguidez GmbH, die seit Mitte letzten Jahres zu 30% zum Medienhaus Burda gehört. Da möchte man meinen, daß sich seitdem ein positiver Trend abzeichnet. Der lässt sich bislang allerdings kaum wahrnehmen. Einzig und allein die Content-Partnerschaft mit Chip.de wäre hier ein erwähnenswerter Fortschritt.

Zahlen
Alexa (Rang gesamt, Rang DE): 4446, 310
Die Alexa-Zahlen sind auf den ersten Blick nicht übel. Wie schon bei anderen Magazin mit Netzwerk Kombinationen wird aber sehr schnell deutlich, daß das Magazin nur eine untergeordnete Rolle spielt. Nur 13% der Zugriffe gehen auf das Magazin zurück, den Großteil teilen sich (die inzwischen zu Buffed gehörende) Guild Wars Seite und die WoW-Fansite. Wenngleich man durch den Austausch der Guild Wars Seite durch eine andere GW-Community den Zahlen nicht vollends vertrauen sollte, macht es deutlich, daß Gamona in erster Linie von seinen Netzwerkzahlen lebt.



IVW (März 2008): 2.7 Mio Visits, 13.9 Mio Seitenaufrufe
Mit den IVW-Zahlen kann man schon ein bisschen mehr spielen als mit den Alexa-Zahlen. Die 2.7 Mio Visits und die knapp 14 Mio Seitenaufrufe klingen zunächst nicht schlecht. Sie zeigen aber auch wie abhängig Gamona vom Netzwerk ist. Im März 2006 kam man noch auf 3.7 Mio Visits bei fast 26 Mio Seitenaufrufen. Gerade die PI haben sich also fast halbiert, was in erster Linie mit den Fansiten WoW und Guild Wars zusammenhängen dürfte. Davon ab kann man natürlich die 14 Mio Seitenaufrufen noch weiter analysieren. Laut IVW entstammen nur 6,4 Millionen davon redaktionellen Inhalten. Geradezu lächerliche 113.000 Seitenzugriffe verzeichnete dabei die Startseite des Portals. Damit ist das Magazin Gamona.de sogar kleiner als Onlinewelten.com und ist weit abgeschlagen von der Spitzengruppe anderer Onlinespielemagazine.



Fazit:
Aufgeplustert durch sein Netzwerk hat Gamona dasselbe Problem wie Onlinewelten, nämlich ein im Vergleich dazu zu kleines Magazin. Gamona kann diesen Passus zumindest auf PR-Seite wieder ausgleichen, weil man mit ProSieben und Chip.de zwei starke Content-Partner hat. Für wichtige Events sollte man Gamona also nach wie vor im Auge behalten. Aus Marketingsicht machen großspurige Werbekampagnen auf dem Magazin Gamona natürlich wenig Sinn, schlicht und ergreifend weil sie keine größere Werbekampagne ausgeliefert bekommen. Sinn machen da nur Netzwerkbuchungen.

Interessant wird zu sehen sein, wie es mit Gamona weiter geht. Burda hat seit dem Anteilskauf wenig offensichtliche positive Entwicklung initiieren können. Gut möglich, daß das Magazin dasselbe Schicksal erleidet wie gamigo - nach und nach wird Geld für diesen Bereich gestrichen, Prioritäten werden verlagert und irgendwann ist das Magazin nur noch ein Schatten seiner selbst. Und damit wäre der Anfang vom Ende längst besiegelt. Es wäre schade wenn es soweit kommen würde, weswegen Gamona langsam aber sicher ernsthafte Maßnahmen treffen sollte, das eigene Magazin zu etablieren.