Dienstag, 3. Juni 2008

Magazin-Check: Krawall Gaming Network

Nach Gamigo und Gameswelt schaue ich heute auf die Zahlen eines weiteren Branchenurgesteins, Krawall.de und seinen Tochterseiten K-Videogames.de und K-Files.de. Anders als andere große Mitbewerber verkauft Krawall seine Inhalte nicht oder gibt dies zumindest nicht öffentlich bekannt. Krawall profitiert viel davon, als eines der ersten Magazine schon vor Jahren ein echtes Belohnungssystem eingeführt zu haben. Das bringt zumindest in der Theorie eine hohe Anzahl an registrierten Nutzern und viel Aktivität mit sich.

Zahlen:
Da Krawall sich nicht bei IVW und AGOF messen lässt bleiben lediglich die Alexa-Zahlen übrig. Im Impressum tauchen zwar die Zahlen auf ("Mit über 20 Mio. Page Impressions im Monat, 90.000 Lesern pro Tag und rund 440.000 registrierten Usern ..."), diese sind aber mittlerweile mindestens 4 Jahre alt und können daher nicht herangezogen werden. Im Forum ist die Zahl der registrierten Nutzer mit knapp 26.000 angegeben. Diese Zahl scheint aber ebenfalls nicht aktuell zu sein.

Krawall.de: Alexa-Rank: 32.181, DE-Rank: 1165
Das stärkste Portal des KGN ist ohne Zweifel die Mutterseite Krawall.de. Wie man am Graph erkennen kann hat die lange Zeit nur im Mittelmaß rumgedümpelt. Seit Mai ist ein starker Sprung zu erkennen, fast eine Verdoppelung der Reichweite wird angezeigt. Da zumindest auf der Seite selbst keine Veränderungen sichtbar sind und auch Werbemaßnahmen nicht auffallen, ist dieser Sprung zumindest nicht eindeutig erklärbar. Mögliche Ursachen könnten eine bessere Google-Optimierung und -Einstufung sein. Oder aber die Installation der Alexa-Toolbar auf allen Bürorechnern. Genau prüfen kann man es in jedem Falle nicht. Da Krawall keine Fansites auf der Hauptdomain hostet (zumindest nicht mehr) und auch keine Browserspiele auf dieser Domain betreibt, können diese beiden Möglichkeiten wohl kein Grund dafür sein.

Daß die Seite innerhalb des Sommerlochs in dem alle anderen Magazine teilweise massiv verlieren so zulegt, ist zumindest ungewöhnlich. Zumal sich wie gesagt keine Änderungen feststellen lassen, die einen solchen Zuwachs erklären würden.



K-Videogames.de: Alexa-Rank: 92.770, DE-Rank: 3611
K-Videogames ist die kleine Schwesterseite von Krawall, die sich nur um Videospiele für Konsolen dreht. Auch hier lässt sich anhand des Alexa-Graphs ein starker Sprung im Monat Mai nachweisen. Der ist ebenso fragwürdig. Neben dieser Tatsache fällt zudem auf, daß laut Alexa 99.1% des Traffics aus Deutschland kommen. Ziemlich verwunderlich, daß keine Besucher aus Österreich oder der Schweiz dieses Portal besuchen. Im Vergleich zu anderen Konsolenseiten war auch K-Videogames von der Reichweite her lange Zeit nur im untersten Bereich angesiedelt. Seit dem Sprung erreicht man zumindest die Stufe, die man als Mittelmaß bezeichen kann.

K-Files.de: Alexa-Rank: 63.277, DE-Rank: 3617
K-Files reiht sich in Deutschland nur sechs Plätze hinter K-Videogames ein. Muss man erstmal schaffen. Auch hier zeigt der Graph seit Mai einen kleinen Sprung an, der aber nicht in der Art und Weise ausfällt wie bei den anderen beiden Angeboten von Krawall. Sonderlich groß ist K-Files damit trotzdem nicht. Auch hier könnte man es gerade so als Mittelmaß bezeichnen. Immerhin macht die Seitentrennung klar, wo die PI im KGN geholt werden. Das ist bei fast allen anderen Konkurrenten aufgrund des Portalkonzepts so nicht möglich.

Fazit:
Bis vor kurzem sah mein Fazit noch anders aus. Die glorreichen Zeiten sind vorbei und Krawall lebt nur von seiner Vergangenheit, seiner Coolness und seinem Verkaufstalent, hätte ich da geschrieben. Ein bisschen ist das wohl auch nach wie vor noch aktuell. Die Frage ist, was an dem kürzlichen Anstieg der Nutzerzahlen wirklich dran ist. Entweder die Magazine sind durch Google oder ähnliches gewachsen oder durch den Einbau der Alexa-Toolbar auf allen Bürorechnern. Man wird das in den kommenden Wochen gut ablesen können. Hält sich der Graph künftig wieder auf ein und demselben Niveau dann gehen in Idstein die Mitarbeiter-PCs aus. Ganz koscher ist dieser Anstieg also nicht und deshalb mit Vorsicht zu betrachten.

Trotz alle dem ist und bleibt Krawall eines der größeren und vor allem seriös arbeitenden Magazine, die eigentlich auf keinem PR-Event fehlen dürfen. Für Werbebucher ist in meinen Augen vor allem der Newsletter interessant. Der erreicht durch die Koins-Punkte nicht nur ein entsprechendes Responseverhalten der Leser (und wenn dies nur darin besteht die Mail zu öffnen und den Code einzugeben) sondern dürfte auch eine ordentliche Reichweite haben. Für letzteres fehlen wie auch bei den Webseiten selbst allerdings handfeste Zahlen. Aus dem Grund ist all das irgendwie nur ein Fischen im Trüben.